Vom Flächenfraß zur multifunktionalen Flächennutzung!
Es wird eng bei uns im Rhein-Pfalz-Kreis: Überall kommen neue Flächenansprüche zum Tragen, neue Siedlungsgebiete werden erschlossen (Wohnen und Gewerbe), die immer den Verlust von Landwirtschafts- und Grünflächen mit sich bringen. Obwohl wir doch so stolz sind auf unseren "Gemüsegarten Pfalz", wird er überall angeknabbert, überbaut, umgewidmet. Es besteht zum Beispiel eine Not an Wohnraum. Aber sind es wirklich weitere Einfamilienhausgebiete, die wir benötigen? Es fehlen Wohnungen, bezahlbarer Wohnraum für Familien. Es besteht Bedarf an Gewerbeflächen. Müssen neue erschlossen werden, wenn Leerstände existieren?
Wir müssen umdenken: Vom Flächenfraß zur multifunktionalen Flächennutzung!
Wenn unser Landkreis in der Klimakrise lebenswert bleiben soll, darf das Offenland (Landwirtschaftsflächen, Grünland) nicht weiter zerteilt und zugebaut werden. Wir müssen uns davon verabschieden, einer Fläche eine Funktion zuzuordnen.
Beispiel für eine "multifunktionale Flächennutzung" sind:
- Gebäude (Wohnen oder Gewerbe) + Gründach (= Isolation, Kühlung und ein wenig Naturschutz) + Fotovoltaik (Stromerzeugung),
- Landwirtschaft (Lebensmittelerzeugung) + Fotovoltaik (Stromerzeugung) der sogenannten "Agri-Fotovoltaik"
Das sind nur zwei Beispiele für multifunktionale Nutzungen, die einen erheblichen Mehrwert der Fläche mit sich bringen und den Verbrauch von Fläche stoppen.
Der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz hat ein Projekt zum Schutz unserer Böden "Boden schätzen - Flächen schützen"initiiert.
Wir werden uns hier im Rhein-Pfalz-Kreis in den kommenden Jahren intensiv mit Maßnahmen zum Schutz unserer Böden auseinandersetzen müssen. Ein zugebauter Rhein-Pfalz-Kreis hätte seine lebenswerten Aspekte verloren.