BUND Rhein-Pfalz-Kreis

Wichtigste Forderungen des BUND

Maßnahmen nachhaltigen Projektmanagements

  • mehr Transparenz bzgl. der Gewässerbewertungen und Kausalanalysen, der Maßnahmenpriorisierung und -auswahl sowie der genauen Verortung sowie der Fristen zu den Maßnahmen und zu Etappen-/Zwischenzielen

  • Implementierung von wirksamen Maßnahmen zur Umsetzungskontrolle und regelmäßige Fortschrittsberichte gegenüber der Öffentlichkeit

  • Ergänzung von Monitoringdaten an Gewässern, die keine aktuellen Daten aufweisen

Gewässerqualität verbessern (Eintrag aus Punktquellen)

  • Ergänzungen der Monitoringparameter bzgl. Mikroschadstoffen (Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Mikroplastik, Biozide und Pestizide etc.) und deren Minimierung durch wirksame Maßnahmen, wie der Einführung einer 4. Reinigungsstufe bei kommunalen Kläranlagen

  • Der Phosphoreintrag in Fliessgewässer erfolgt hauptsächlich durch Kläranlagen. Dieser Eintrag muss durch moderne Regeltechnik drastisch reduziert werden.

  • Umstellung der Mischwasserkanalisation (für Schmutz-, Fremd- und Regenwasser) auf ein Trennsystem, das verhindert, dass bei Starkregen die Kläranlagen überlastet werden und große Mengen Schmutzwasser direkt in die Oberflächengewässer eingeleitet werden. Das getrennt gesammelte Regenwasser (insbesondere wenn es z.B. durch Gummiabrieb, Streusalz etc. stark belastet ist) sollte in Regenbecken gesammelt, gefiltert und in der Region versickert werden. Dies käme auch der Grundwasserneubildung zugute (s. Abschnitt "Grundwasser").

Belastungen durch Einträge aus Intensivlandwirtschaft eingrenzen

  • Konsequente Umsetzung von Gewässerrandstreifen mit mindestens fünf Metern Breite wie in §38 WHG vorgesehen – gerade hier in unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Verbot des Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen inklusive Pflanzenschutz- und Düngemitteln auf diesen Streifen, Verbot der Ablagerung von Gegenständen auf dem Randstreifen (auch zeitweise)). Erhalt, Wiederherstellung und Förderung des standortgerechten Bewuchses.

  • Die Belastung des oberen Grundwasserleiters in der Vorderpfalz, insbesondere mit Nitrat, teilweise auch mit Pestiziden, ist ein lange bekanntes Problem, das dringend wirksam (!) angegangen werden muss. Da die „gute landwirtschaftliche Praxis“ offensichtlich keinen ausreichenden Schutz des darunter liegenden Grundwasserkörper gewährleisten kann und sich somit als unzureichend erwiesen hat, müssen wirksame Vorgaben für die Landwirtschaft durchgesetzt werden, die nachweislich zu einer Verringerung der Belastungen führen.
     

  • Zur Sicherstellung einer guten mengenmäßigen Verfügbarkeit von Grundwasser (und somit von Trinkwasser) unter den verschärften Bedingungen des Klimawandels: Konsequente Maßnahmen, um Niederschlagswasser vor Ort in der Fläche zu versickern. Dazu gehören Flächenentsiegelungen, Maßnahmen gegen Bodenverdichtung, Nutzung des Niederschlagswassers von Dachflächen etc. Des weiteren sollten gerade in Ballungsräumen mit hohem Wasserbedarf Konzepte zur Brauchwassernutzung erarbeitet, in Pilotprojekten umgesetzt und ausgerollt werden. Konsequente Einbindung der Kommunen und Nutzung von kommunalen Flächen und Gebäuden als Vorreiter.
     
  • Bessere Strategien zum Flächenmanagement (und evtl. Flurbereinigung) als Voraussetzung für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturen (Hydromorphologie). Solche Maßnahmen sind klar zu priorisieren und dort umzusetzen, wo sie den höchsten Nutzen erzielen. Sanierung von Kunststoffbetten, um Mikroplastikeintrag zu minimieren. Stellen mit guter Hydromorphologie fördern bzw. durch kleine Maßnahmen (einbringen von Geröll-Schüttungen) die Strukturgüte verbessern und das Gewässer selber "arbeiten lassen".