BUND Rhein-Pfalz-Kreis

Güterbahntrasse Rotterdam - Genua

Streckenverlauf im Rhein-Pfalz-Kreis

Güterbahntrasse Mannheim–Karlsruhe

Der BUND so still?

 (©WS)

Seit Beginn des öffentlichen Dialogprozesses arbeiten BUND-Aktive dort mit, vertreten als Ehrenamtliche des anerkannten Umweltschutzverbandes die Interessen des Natur- und Umweltschutzes. Wir helfen in diesem von der Bahn freiwillig initiierten öffentlichen Verfahren mit, die sogenannten „Raumwiderstände“ für die zur Diskussion stehenden Trassen aufzuzeigen. Niemand möchte, dass man am Ende sehr viel Geld in einen Planungsprozess einer Trasse mit unglaublich vielen Fachgutachten investiert (es ist unser aller Geld!) und dieser scheitert dann an zu spät erkannten Konflikten mit Natur- oder Umweltschutz, technisch nicht umsetzbaren Eingriffen oder gar an ins Uferlose steigenden Baukosten. Oder daran, dass die eigentliche Aufgabenstellung (Bereitstellen einer erwarteten Transportkapazität) nicht erfüllt wird.     

Der BUND fordert seit Jahrzehnten einen bevorzugten Ausbau des Gütertransportes auf der Schiene und restriktive Maßnahmen, um den Güterverkehr von der Straße zu nehmen. Würden wir aktuell – vor einer Bewertung der vertretbaren Trassenalternativen – einseitig gegen eine Trasse opponieren, würden wir nicht mehr als das wahrgenommen werden, das wir im aktuellen Verfahren sind: Ein objektiv agierender Natur- und Umweltschutzverband, der den Trassenauswahlprozess kritisch begleitet und die Konflikte aller Varianten in Bezug auf die Schutzgüter nach UVPG an die Bahn heranträgt.

Dass die DB einen freiwilligen öffentlichen Dialogprozess vor die gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren gestellt hat, begrüßen wir ausdrücklich und werden deshalb weiter unvoreingenommen im Trassenauswahlverfahren mitarbeiten (mit beiden betroffenen Landesverbänden, dem BUND Baden-Württemberg und dem BUND Rheinland-Pfalz).

Diese Ausgangslage würde sich für uns ändern, wenn wir feststellten, dass die DB selbst von einem objektiven Bewertungsprozess Abstand nähme: Würden Konflikte einzelner Trassen einseitig klein- oder großgeredet, Bewertungen nicht nachvollziehbar vorgenommen. Das ist aber bisher für uns nicht erkennbar.

Reichlich Konflikte in den linksrheinischen Trassen

- da braucht es Lösungsansätze

Natürlich sehen wir, wie auch die gegen diese Trassen aktiven Bürger, die erheblichen Konfliktpotenziale der verbliebenen linksrheinischen Trassen, wie z.B.
- der Verlust bzw. deutliche Verkleinerung des Limburgerhofer Bruchs mit allen nachteiligen Folgen für die Natur und den Artenschutz,
- die Verstärkung der Verinselung von Lebensräumen und deshalb notwendige Vernetzungsbauwerke,
- technisch anspruchsvolle Tunnelstrecken unter bebauten Siedlungsflächen,
- die Lärmsituation zumindest in der Bauphase bei den oberirdischen Streckenabschnitten,
- eine ungeklärte Situation des Hochwasserschutzes im Zusammenhang mit dem jetzigen Verlauf des Rehbachs,
- die Kreuzung der Kläranlage Limburgerhof, Wegfall notwendiger Reserveflächen für eine Erweiterung der Reinigung,
- und, und, und.

Bild oben: Links die B9, rechts die Kläranlage Limburgerhof. Dazwischen müsste der Bahntrog durch. Das wird eng! Oder doch den Tunnel unter Ludwigshafen gleich weiter verlängern? (Foto: BUND/rg)

Für den BUND würde sich die Frage nach einer möglichen Klage dann stellen, wenn im späteren Genehmigungsverfahren aus unserer Sicht gegen gesetzliche Regelungen des Natur- und/oder Umweltschutzrechtes verstoßen würde. Dann wären wir in der Öffentlichkeit zu hören, weil es unser Anspruch ist, der selbst nicht klageberechtigten Natur und unserer Umwelt zur Seite zu stehen.

Ansprechpartner beim BUND

BUND Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.; info(at)bund-rlp.de

Rolf Götz, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Rhein-Pfalz-Kreis; rolf.goetz(at)bund-rlp.de